100 Jahre Frieden
"Die Armen bringen die Leichen,
der Mittelstand muss weichen und
den Krieg gewinnen die Reichen".
Von dort aus gingen wir dann weiter bis zum „Font de Douaumont“. Dieses Font war eine schon vor ersten Weltkrieg von den Franzosen erbaute Festung, die später von den deutschen Soldaten eingenommen wurde. Die Festung war für achthundert französische Soldaten bestimmt, doch es „lebten“ nur sechzig darin und das war der große Fehler der Franzosen, den die Deutschen ausnutzten. In der Mitte der Festung ist eine riesige, zwanzig Meter tiefe Schlucht. Diese wurde von den Franzosen mit eigener Hand gegraben um aus der ehemaligen Festung vor den deutschen Soldaten zu entkommen. Als uns die damaligen Wasch- und Schlafräume gezeigt wurden, stockte den meisten der Atem. Die Menschen lebten damals unter den schrecklichsten Umständen, die man sich nur vorstellen kann. Außerdem wurden die Fenster und Lüftungsschächte zugestopft, aus Angst vor Granatsplittern oder Giftgas. Dadurch wurde die Luft sehr stickig und die Toiletten-, Koch- und Krankengerüche konnten auch nicht mehr abziehen. Zur dieser Zeit lebten dreitausend deutsche Soldaten in dieser Festung.
Zum Abschluss besuchten wir den Friedhof und das Beinhaus. Auf dem riesigen Friedhof mit den vielen weißen Grabsteinen und den schön angelegten Blumenbeeten wurden über fünfzehntausend französische Soldaten, die im Krieg gefallen waren, beerdigt. Was die meisten von uns faszinierte, war der Teil des Friedhofes, wo die Soldaten mit muslemischem Glauben beerdigt worden waren. Denn die Grabsteine sahen anders aus als alle andern und standen auch in einer anderen Richtung. Sie waren östlich, Richtung Mekka ausgerichtet. Herr Jakoby erklärte uns, dass das von ihrem Glauben so verlangt wird. Dann erblickten wir ein hohes und gleichzeitig in die Länge gezogenes Gebäude, das Beinhaus. Es wurde 1927 fertig gebaut und die Körperteile der toten, nicht identifizierbaren und im Krieg gefallenen Soldaten wurden dorthin überführt. Man kann heute sogar für seinen Großvater oder andere Verwandten, dessen Leiche nie gefunden wurde, einen Stein im Gebäude kaufen, der dann mit dem Namen, dem Geburtsdatum und dem Sterbedatum versehen wird. An der Rückseite des Gebäudes waren kleine Fenster, durch die man die Knochen erkennen konnte und einen modrigen Geruch wahrnahm, wenn man zu nahe heranging.
Der Tag war sehr interessant und bewegend und ich glaube, wir konnten alle etwas Neues lernen und etwas mitnehmen, was uns vielleicht prägt.
Justin Leuschner ist Schüler der Klasse 9f2 und seit mehreren Jahren Redakteur in der Schülerzeitung "Hummel".
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Zum Abschluss besuchten wir den Friedhof und das Beinhaus. Auf dem riesigen Friedhof mit den vielen weißen Grabsteinen und den schön angelegten Blumenbeeten wurden über fünfzehntausend französische Soldaten, die im Krieg gefallen waren, beerdigt. Was die meisten von uns faszinierte, war der Teil des Friedhofes, wo die Soldaten mit muslemischem Glauben beerdigt worden waren. Denn die Grabsteine sahen anders aus als alle andern und standen auch in einer anderen Richtung. Sie waren östlich, Richtung Mekka ausgerichtet. Herr Jakoby erklärte uns, dass das von ihrem Glauben so verlangt wird. Dann erblickten wir ein hohes und gleichzeitig in die Länge gezogenes Gebäude, das Beinhaus. Es wurde 1927 fertig gebaut und die Körperteile der toten, nicht identifizierbaren und im Krieg gefallenen Soldaten wurden dorthin überführt. Man kann heute sogar für seinen Großvater oder andere Verwandten, dessen Leiche nie gefunden wurde, einen Stein im Gebäude kaufen, der dann mit dem Namen, dem Geburtsdatum und dem Sterbedatum versehen wird. An der Rückseite des Gebäudes waren kleine Fenster, durch die man die Knochen erkennen konnte und einen modrigen Geruch wahrnahm, wenn man zu nahe heranging.
Der Tag war sehr interessant und bewegend und ich glaube, wir konnten alle etwas Neues lernen und etwas mitnehmen, was uns vielleicht prägt.
Justin Leuschner ist Schüler der Klasse 9f2 und seit mehreren Jahren Redakteur in der Schülerzeitung "Hummel".
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