Tschambo bwana, Ibou!
Ein Vormittag mit dem senegalesischen Künstler Ibou
Er war wieder da, Ibou, der senegalesische Autor, Schauspieler, Musiker, Tänzer und Geschichtenerzähler, der seit dreißig Jahren in Saarbrücken lebt. Und er kommt immer wieder gerne nach Gersheim, wie er seinem Publikum verraten hat. Mit im Gepäck hat er für die Jungen und Mädchen in dem Musiksaal Geschichten von Gangsteraffen mit Lippenstift, senegalesischen Regenhäusern, rosafarbenen Salzseen seiner Heimat und jede Menge Gelassenheit und Lust auf spontane Aktionen mit den Kindern. Mit großen und kleinen Gesten bringt er sein Publikum zum Lachen, singt und trommelt mit ihm, lässt Nähe zu und zaubert aus dem Stehgreif ein Theaterstück mit 50 Personen in den Musikssal. Die Schülerinnen und Schüler genießen seine unkomplizierte, heitere Art, mit der er das Motto seiner Heimat "hakuna matata - die Sorgen bleiben fern, denke positiv" verkörpert. Doch Ibou ist kein Clown. Er ist Künstler, der mit seinem Programm Menschen zusammenbringen will. Dafür bereist er im Auftrag des Goethe-Instituts die Welt. "Reichtum fängt im Herzen an", erklärt er seinem gespannt lauschendem Publikum, "es spielt keine Rolle, ob jemand rot, schwarz, gelb oder weiß ist." In seinen Geschichten geht es um die Tiere des Senegals und um viel Zauberei, ganz in der Tradition der Erzählungen seiner Großmutter, die er als Kind gehört und dann aufgeschrieben und veröffentlicht hat. Der Senegal rückt für 90 Minuten ein gutes Stück näher an Gersheim, so scheint es. Ibou, oder eigentlich Ibrahima Ndiaya, Königssohn aus dem Senegal mit 11 Vornamen und 12 Geschwistern, schafft das Unmögliche: Er verzaubert die vielen Menschen in dem Saal und bringt sie sich einander näher. Jebbo, Ibou, für diesen Vormittag.